Sondermodell von LGB

Im Rahmen der Jubiläumswoche des DEV (Deutscher Eisenbahn-Verein e.V.) wurde von LGB ein Sondermodell vorgestellt: Der Wismarer Schienenbus vom DEV mit der Betriebsnummer T 41.

Produktmanager Andreas Schumann am LGB Stand im Kundengespräch

Produktmanager Andreas Schumann am LGB Stand im Kundengespräch, 30.07.2016, Alle Fotos: Holger Gatz

Angekündigt für das Aktionswochenende am 30./31.07.2016 (Bericht siehe hier im Blog) war ein besonderes Modells aus dem Hause LGB. Es ist der bekannte Triebwagen T 41 des DEV in einer limitierten Neuauflage.

In Asendorf stand LGB-Produktmanager Andreas Schumann für Fragen und Erklärungen zur Verfügung und zeigte einige Fahrzeuge mit Bezug zum DEV.

Hier erfolgt eine Kurzbetrachtung und ein Vergleich mit dem Original.

Sondermodell oder doch nur Farbvariante?

Der Wismarer Schienenbus ist bei den Modellbahnern sehr beliebt, weshalb er auch in allen Nennspuren von verschiedenen Modellherstellern produziert wird. Begünstigt wird dieses, weil das Original mit verschiedenen Spurweiten gebaut wurde.

Ist das Modell von LGB auf dem Stand der Technik oder ist es letztlich nur eine Farbvariante?

Das Vorbild

Wismarer Schienenbus T 41 des DEV bei der Parade am 29.07.2016

Wismarer Schienenbus T 41 des DEV bei der Parade am 29.07.2016

T 41 des DEV im Lokschuppen, 19.06.2016

T 41 des DEV im Lokschuppen, 19.06.2016

Der Triebwagen T 41 des DEV, ein Wismarer Schienenbus des Typs Hannover, ist das älteste noch erhaltene Exemplar. Um ihn zu schonen, wird er nur noch zu Sonderfahrten aus seinem Lokschuppen geholt, kann aber zu den Betriebszeiten besichtigt werden.

Der Triebwagen, mitunter auch als „Ameisenbär“ oder „Schweineschäuzchen“ bezeichnet, wurde 1932 gebaut und 1933 von der Steinhuder Meer-Bahn GmbH in Betrieb genommen, damals noch als SK 1, bekam 1950 eine Umzeichnung als T 41 und wurde 1964 abgestellt. 1966 erfolgte die Übernahme im nicht mehr betriebsfähigen Zustand durch den DEV.

Nach einer Aufarbeitung durch die Lehrwerkstatt des Ausbesserungswerks in Bremen-Sebaldsbrück der damaligen Bundesbahn konnte dieses markante Fahrzeug am 17. Mai 1970 den Dienst beim DEV aufnehmen.

Das Modell

LGB Sondermodell 2016 zum 50jährigen Bestehen des DEV am 30.07.2016LGB Sondermodell T 41, Wismarer Schienenbus, Foto Holger Gatz

LGB Sondermodell 2016 zum 50jährigen Bestehen des DEV am 30.07.2016

Das Sondermodell entstammt den Formen, mit denen bereits 1981 LGB die erste Version dieses Schienenbusses mit der Katalognummer 2066 auf den Markt brachte, ebenfalls als DEV-Fahrzeug, aber mit falscher Farbgebung in hellroter Lackierung, eine Farbe, die sich durch die ganzen Produktonsjahre hindurchzog.

LGB Sondermodell am 30.07.2016, Detail Fahrzeugfront

LGB Sondermodell am 30.07.2016, Detail Fahrzeugfront

Das Sondermodell mit der LGB-Nr. 24661 wird mit mfx-Sounddekoder in einer Holzkassette und einem Booklet angeboten, nun aber in der richtigen Lackierung mit zusätzlichen Farbdetails.

Die Länge über Puffer (LüP) und die Breite entsprechen dem Original (je max. 1 Prozent Abweichung),  der Radstand ist 3 Prozent und der Laufraddurchmesser 8 Prozent zu groß, sowie die Höhe (ab Schienenoberkante bis Dachoberkannte ohne Gepäckträger) deutlich zu hoch ist (10 Prozent). Daher wirkt der Schienenbus weniger gedrungen als der originale T 41und auch nicht so „gemütlich“.
Verkehrte Welt: Die Franzburg vom DEV gerät zu kurz und optisch viel zu breit, der Wismarer ist dagegen zu hoch und daher optisch zu schmal …

Vorbild DEV T 41, 19.06.2016, Detail Stirnlampen

Vorbild DEV T 41, 19.06.2016, korrekte Stirnlampen

Die Lampen sind nicht abgesetzt und kleinere Details wie die Kühlerverschlüsse sind weiterhin falsch. Auch verfügt das Modell (laut Produktbild) im Gegensatz zur aktuellen sylter Version in Blau nicht über Schienenschleifer.

Das limitierte Sondermodell ist, wie oben beschrieben, zum Listenpreis von 549,99 EUR ab sofort über LGB-Händler zu bestellen. Im LGB-Shop ist es nicht gelistet (Stand 01.08.2016). Die Auslieferung soll zum Jahreswechsel 2016/2017 erfolgen.

In sofern handelt es sich beim DEV-Schienenbus nur um eine Farbvariante, die nun lediglich im passenden Farbton gehalten und detaiierter bedruckt ist als bei den Vorgängerversionen.

Im Vergleich dazu fällt der Sylter Schienenbus, ebenfalls mit mfx-Sounddekoder und mit zusätzlichen Stromabnehmern, sogar relativ günstig aus (Listenpreis 479,99 EUR), obwohl dieser auch eine neue Lackierung bekommen hat und zusätzliche Formen (z.B. Borgward-Motorhaube) angefertigt werden mussten.

Spartipp

Wer den mfx-Decoder nebst Holzkasten und Booklet von LGB nicht benötigt, weil er einen anderen Dekoder vorzieht oder analog fährt, kann ggf. mit weniger finanziellen Aufwand ein älteres Gebrauchtmodell erwerben. Lediglich die hellroten Flächen müssten lackiert und einige Details hervorgehoben werden. Es bietet sich dann außerdem an, die abgesetzten Lampen nachzurüsten, die es im Zubehörhandel für den LKW-Modellbau oder auch von Kleinserienherstellern gibt. Diese fertigen ggf. auch die nötigen Seitenbeschriftungen an (Triebwagennummern, 3.-Klasse-Ziffern, Zuglaufschilder).

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