Schkeuditz – 14. Großbahntreffen 2016 – Bericht

Schkeuditz 2016 - Straßenbahnanlage, Quelle: H. Gatz

Schkeuditz 2016 – Straßenbahnanlage, Quelle: H. Gatz

Vom 24. bis 26. Juni fand das 14. Großbahntreffen in Schkeuditz statt. Die Akteure und Organisatoren der  IG Modellbahn Schkeuditz e.V.  waren doppelt belastet. Zum einen mussten sie sich in neuen Vereinsräumen zurechtfinden, zum anderen war diese umfangreiche Veranstaltung zu organisieren.

Schkeuditz 2016, Modelle Nenngröße 2, Quelle: H. Gatz

Schkeuditz 2016, Modelle Nenngröße 2, Quelle: H. Gatz

Auch dieses Jahr gab es wieder ein breites Spektrum von Anlagen, Akteuren und Austellern, das sicherlich für jeden etwas Interessantes bereithielt. Besonders zu erwähnen: Die Eintrittspreise sind seit vielen Jahren mit 5 EUR (Erwachsene) und 2 EUR (Kinder über 1 m Größe) niedrig angesetzt.

Wer sich über verschiedene Aspekte der „Großbahn“ informieren wollte, konnte auf breites Wissen zurückgreifen: Digitale Gartenbahnsteuerung, Akkubetrieb mit Funkreglern, Echtdampf, Modelleisenbahn und Spitzen-Modulbau waren vertreten wie auch Zubehör- und Kleinserienhersteller.

Schkeuditz 2016, Quelle H. Gatz

Schkeuditz 2016, Quelle H. Gatz

Die Fotos (siehe unten) entstanden am Samstag, der sich über weite Strecken sonnig präsentierte, aber (dankenswerterweise) an die hochsommerlichen Temperaturen vom Vortag nicht heranreichte. Dennoch war es in der Halle recht warm.

Vor dem Depot wurden die Besucher mit Ständen, Fahranlagen, Aufsitz-Gartenbahn und Hüpfburg begrüßt. Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt, mit Preisen, die aus meiner Erinnerung heraus über die Jahre gleich geblieben sind.
Im Depot fiel gleich die große Straßenbahnanlage auf. Selbstbauten drehten dort und auf weiteren Anlagen ihr Runden. Zahlreiche Modellbahnen waren in Schkeuditz zu sehen in den Nenngrößen 2m, 2 und 1, im Maßstab 1:13 und in „G“.

Schkeuditz 2016, Quelle H. Gatz

Schkeuditz 2016, Quelle H. Gatz

Fachgespräche wurden geführt über Modellbau, Anlagengestaltung, aber auch digitale Steuerung über die Schienen, Echtdampf- und Akkubetrieb mit Fernsteuerungen. Bei erfrischenden Getränken konnten sich die Besucher über die eigenen Notwendigkeiten und Wünsche austauschen und sich für ein passendes Sonderangebot entscheiden.

Kleinserienhersteller wie auch Anbieter von Großserienprodukte waren vertreten, ebenso Zubehörproduzenten für Fahrzeugbau und Anlagengestaltung. Neben bekannten Fahrzeugen aus der Serienproduktion wurden auch sehr viele hochwertige Eigenbauten gezeigt, von der Feldbahn bis zu Regelspurmodellen. Im Außenbereich drehten viele selbst gebaute Regelspurmodelle im Maßstab 1:25 ihre Runden, zwar auf 45-mm-Gleis, aber dennoch interessant und sicherlich beachtenswert. Im Depot waren dann noch zwei Lego-Anlagen aufgebaut. Bemerkenswert ist hierbei, wie mit handelüblichen Bausteinen Fahrzeuge entstehen, die den Eindruck ihrer realen Vorbilder widergeben.

Schkeuditz 2016, Plettenberg Modul, Quelle H. Gatz

Schkeuditz 2016, Plettenberg Modul, Quelle H. Gatz

Heraus stach die Anlage der Plettenberger Kleinbahn (Modell “Quiet Earth“), deren Feinheiten einfach überwältigend sind. Oberflächlich betrachtet scheinen die Module nur spärlich ausgestattet zu sein, tatsächlich zeigen sie auf dem zweiten Blick viele Einzelheiten, die in ihrer „Beiläufigkeit“ erst den überaus realistischen Gesamteindruck ausmachen .
Die Zeichentische sind beweglich und haben funktionierende Arme, wie auch alles Nachgebildete so weit irgend möglich beweglich ist. Selbst die Tischlampen lassen sich an ihren Schaltern ein- und ausknipsen. Die Obernflächern wurden mit einem vielfachen Farbauftrag behandelt, so dass die gewünschten Stofflichkeiten und Alterungsgrade schichtweise nach und nach entstanden.

Alles in allem hat sich der Besuch der Veranstaltung gelohnt. Ich freue mich auf das nächste Mal.

Kommentar zum Großbahntreffen in Schkeuditz

Organisator Uwe Männike und seine Helfer haben es dieses Jahr wieder geschafft, eine attraktive Ausstellung mit einer bunten aber dennoch nicht beliebigen Palette an Anlagen, Händlern und vor allem Modellen aus allen Bereichen der Großbahn zusammen zu stellen. Die Eintrittspreise konnten über die Jahre gehalten werden – nicht zuletzt durch das ehrenamtliche Engagement der Aktiven der IG Modellbahn Schkeuditz – und ermöglichen dem Einzelnen und Familien einen preiswerten Zugang zur Veranstaltung.

Mit dem Bereich des maßstäblichen Modellbaus hat sich das Großbahntreffen Schkeuditz in der Vergangenheit einen Namen gemacht. In den letzten Jahren hat sich die Ausstellung aber mehr der Größe „G“ geöffnet und schaut auch über den Tellerrand. Das ist sicherlich dem Wunsch nach einer breiteren Besucherbasis geschuldet. Und es scheint zu funktionieren, denn bei meinem Besuch am Samstag war eine bunte Mischung an Schaulustigen anzutreffen: Vom gestandenen Modellbauer über den engagierten Gartenbahner bis hin zu Kindern, die  ihren Spaß hatten und später hoffentlich den dringend benötigten Nachwuchs für dieses vielseitige Hobby bilden.

Dieser Blick über den Tellerrand ist wichtig, darf aber nicht dazu führen, dass die Zusammenstellung zu sehr dem „Mainstream“ folgt, denn der maßstäbliche Modellbahnbereich ist weiterhin ein wichtiges Standbein für dieses Treffen und ein Anreiz für die Modellbauerszene, sich dorthin auf den Weg zu machen.

Gerade den Selbstbauern bescheren neue Techniken (3D-Druck) und ein weiter wachsendes Angebot an Materialien, Teilen und Zubehör vermehrt Möglichkeiten der Gestaltung, ohne über einen großen Maschinenpark verfügen zu müssen.
Desgleichen bieten sich daraus den Kleinserienherstellern Chancen, da sie nicht nur Fertigprodukte, Bausätze und Teile im Programm haben, sondern oftmals auch als Dienstleister für die Modellbauer tätig sind (z.B. Gießen, Fräsen, 3D-Druck, Beschriftungen).
Dem gegenüber haben die Großserienhersteller in den letzten Jahren insgesamt an Kunden verloren, die Zahl der Anbieter ist aber gestiegen. Aber als Lösungen fallen den Großserienproduzenten lediglich Preisherhöhungen oder vermehrte „Gummierung der Produkte“ ein. So ist der Selbstbau mehr und mehr nicht nur maßstäblich sondern auch preislich eine Alternative zu den Großserien.

Es ist daher zu hoffen, dass in Schkeuditz dieses Standbein stark bleibt und weiter gepflegt wird, damit diese Ausstellung sich so ihren besonderen, unverwechselbaren Charakter bewahrt.

Holger Gatz

Nachtrag:
Die Vorankündigung mit einer Ausstellerliste ist hier im Blog veröffentlicht.

Fotoserie 1, 35 Bilder
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Fotoserie 2, 38 Bilder
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Fotoserie 3, 33 Bilder
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Fotoserie 4, 32 Bilder
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